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Wort zum Sonntag!

Viezemieze und ich
Wir wünschen allen einen schönen Sonntag und 2. Advent

Schönen Sonntag nochmal. Zuallererst müssen wir mal Frau Nita Strauss alles Gute zum Wiegentag wünschen, sie hat nämlich heute vor 29 Jahren in Los Angeles (USA) das Licht der Welt erblickt. Wer sie nicht kennt, sie ist eine der besten Gitarristen, die momentan auf den Bühnen auf dieser Welt unterwegs sind. Das sehe nicht nur ich so, dieser Meinung ist unter anderem auch der absolute Großmeister des Rocks Alice Cooper, weshalb er sie auch immer wieder engagiert.

Nita & Anders

Kommen wir zum nächsten Punkt. Oceanborn war das 2. Album der Finnen Nightwish, und meiner Ansicht nach auch bis heute das Beste. Von ganz hart und durchaus auch flott (Stargazers, Passion and the Opera oder auch Sacrament of Wilderness) bis nett, sanft und getragen (Swanheart, Walking in the Air oder etwa Sleeping Sun) findet sich für jeden Geschmack etwas. Obwohl das Werk nun schon 27 Jahre auf dem Buckel hat bezaubert mich das Album nicht zuletzt wegen Tarjas einzigartigen Gesanges noch immer so, als würde ich es zum ersten Mal hören. Und solltet ihr es noch nicht kennen, überzeugt euch selbst.

Nightwish - Oceanborn

Kommen wir nun zum Thema des Tages. Der Giftspritze.

Heut vor 43 Jahren kam im Huntsville Gefängnis in Texas der wegen Mordes verurteilte Häftling Charles Brooks Jr. als erster Todeskandidat in den Genuss der Todesspritze. Obwohl die Methode in Oklahoma schon seit dem Jahr 1977 als Hinrichtungsmethode vorgesehen war, war doch Texas der erste Bundesstaat der sie auch einsetzte. Kommen wir nun zu den letzten Momenten im Leben Charlie Brooks, wie er auch genannt wurde.

Die Hinrichtung von Charles Brooks Jr. war ein historischer Moment, der akribisch beobachtet wurde, da es der weltweite erste Versuch war, einen Menschen auf diese „medizinische“ Weise zu exekutieren.

Hier ist der detaillierte Ablauf der Hinrichtung am 7. Dezember 1982:


  1. Die Vorbereitung

Brooks wurde in den Hinrichtungsraum der Huntsville Unit geführt und auf einer fahrbaren Krankenhausliege (Gurney) festgeschnallt.

  • Der Zugang: Medizinische Techniker (keine Ärzte, da dies gegen den hippokratischen Eid verstoßen hätte) legten einen intravenösen Zugang (einen Tropf) in seinen Arm.

  • Die Zeugen: Brooks’ Freundin, Vanessa Sapp, war anwesend, ebenso wie Medienvertreter und Gefängnispersonal.


  1. Die letzten Worte

Brooks war während seiner Haft zum Islam konvertiert. Seine letzten Worte waren ein Gebet und eine direkte Botschaft an seine Freundin. Er blickte sie an und sagte:

"I love you. Be strong." (Ich liebe dich. Sei stark.) Danach betete er auf Arabisch, bezeugte seinen Glauben an Allah und dass Mohammed sein Prophet sei.


  1. Die Injektion

Um kurz nach Mitternacht begann der Prozess. Es wurde ein Drei-Substanzen-Cocktail verwendet, der später zum Standard in vielen US-Bundesstaaten wurde. Die Substanzen wurden nacheinander durch einen Schlauch aus einem Nebenraum injiziert:

  1. Sodium Thiopental: Ein starkes Barbiturat (Narkosemittel), um ihn bewusstlos zu machen.

  2. Pancuroniumbromid: Ein Muskelrelaxans, das die gesamte Muskulatur lähmt und somit die Atmung stoppt (dies verhindert auch sichtbare Krämpfe).

  3. Kaliumchlorid: Ein Salz, das in hoher Dosis den Herzstillstand auslöst.


  1. Die körperliche Reaktion

Die Beobachter beschrieben den Tod als äußerlich ruhig, aber nicht völlig regungslos.

  • Brooks schloss die Augen.

  • Er atmete schwer, machte ein keuchendes Geräusch (oft als „Gasping“ beschrieben) und gähnte.

  • Ein Arzt beobachtete, wie sich sein Bauch hob und senkte, und bemerkte leichte Zuckungen.

  • Minuten später verfärbte sich seine Haut gräulich.


  1. Todesfeststellung

Um 00:16 Uhr wurde Charles Brooks Jr. offiziell für tot erklärt. Die Befürworter der Methode lobten den Vorgang anschließend als „friedlich“ und „sauber“, da es – anders als beim elektrischen Stuhl – keinen Rauch, keine Verbrennungen und keine sichtbaren massiven Krämpfe gab.


Wie funkitioniert´s?

Schritt 1: Die Betäubung (Narkose)

  • Mittel: Früher Thiopental-Natrium, heute oft Pentobarbital oder Midazolam.

  • Wirkung: Der Verurteilte soll in ein tiefes Koma fallen. Er soll nichts mehr spüren.

  • Das Risiko: Wenn dieses Mittel nicht richtig wirkt (z.B. bei Drogenabhängigen mit zerstörten Venen oder falscher Dosierung), erlebt der Verurteilte die nächsten beiden Schritte bei vollem Bewusstsein.

Schritt 2: Die Lähmung (Muskelrelaxans)

  • Mittel: Z.B. Pancuroniumbromid oder Vecuronium.

  • Wirkung: Es lähmt die gesamte willkürliche Muskulatur, einschließlich des Zwerchfells. Die Lunge stellt die Arbeit ein; der Verurteilte erstickt faktisch.

  • Der Zweck: Dies dient vor allem den Zuschauern. Es verhindert, dass der Körper im Todeskampf zuckt oder sich aufbäumt. Für den Verurteilten bedeutet es: Er kann sich nicht mehr bewegen, nicht schreien und nicht blinzeln – selbst wenn er noch wach wäre.

Schritt 3: Der Herzstillstand

  • Mittel: Kaliumchlorid (hochkonzentriert).

  • Wirkung: Kalium stört die elektrischen Signale des Herzmuskels massiv und führt zu einem sofortigen Herzstillstand.

  • Die Empfindung: Ohne Betäubung fühlt sich Kalium in den Adern an wie flüssiges Feuer, das durch den Körper strömt.


  1. Was passiert im Körper?

Im „Idealfall“ (aus Sicht der Justiz) schläft der Verurteilte ein, hört auf zu atmen und das Herz bleibt stehen. Der Tod tritt meist innerhalb von 5 bis 15 Minuten ein.

In der Realität kommt es jedoch immer wieder zu „Botched Executions“ (verpfuschten Hinrichtungen):

  • Wenn die Narkose versagt (was besonders bei dem umstrittenen Mittel Midazolam vorkam), spürt der Mensch das Ersticken und das Brennen, kann sich aber wegen der Lähmung (Schritt 2) nicht bemerkbar machen.

  • Da oft Laien die Nadeln setzen, kommt es vor, dass Venen durchstochen werden und das Gift ins umliegende Gewebe läuft, was den Tod extrem verzögert (teilweise bis zu 2 Stunden).

Charlie Brook letzte Momente

Das wärs für heute erstmal. Bleibt mir nur noch euch einen schönen Sonntag zu wünschen. Nein, Stopp, das Wichtigste hab ich doch glatt vergessen. Das Bier des Tages. Heute folgt eines in Grün. Bleibt mir gewogen, Prost und bis bald.

Gutes aus der Steiermark - Gösser Märzen

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